Nun kann sich jeder
einmal irren, schlimm ist es erst, wenn daraus nichts gelernt wird. Heute, fünf
Jahre später, redet Joffe wieder einem fragwürdigen Kriegseinsatz das Wort. Er
spricht von „Blüchers Nachfolgern“ so, als wären diese nie durch Sumpf, Blut
und Tränen zweier Weltkriege marschiert.
„Die Bedrohung kommt
von weit her...und Afghanistan darf nicht zur Erbpacht der Taliban werden“
behauptet Dr. Joffe unheilsschwanger. Er
mahnt NATO-Bündnistreue an. Aber mit welchem Ziel?
Joffe lässt ausser Acht, dass Afghanistan mit seinem ethnischen Chaos eher
einem Entwicklungsland mit entsprechender Kriminalität gleicht, als einer bedrohlichen
Hochburg der Taliban. Mit jedem neuen Tag der Präsenz ausländischer Truppen haben
jene Taliban, die er beschwört und
meint, militärisch „besiegen“ zu können neue Sympathisanten. Denn bereits
50.000 Zivilisten wurden von NATO Truppen (kollateral) getötet. Das Problem Afghanistans ist der Status
eines besetzten Landes.
„We are reluctant to admit that essentially war is the business of
killing”, schrieb 1943 S.L.A. Marshall, United States Army Lieutenant Colonel
“while the soldier himself comes from a civilization in which aggression,
connected with the taking of life, is prohibited” Soll Deutschland auf Gedeih und Verderb seine Jungs in einen
fragwürdigen Krieg schicken, in ein Land, an dem schon so viele Nationen
gescheitert sind? Deutschland ist gut
beraten, nicht auf Kriegstreiber und Scharfmacher wie ZEIT-Herausgeber Dr.
Joffe zu hören, sondern weiterhin seinen Fokus auf tätige Entwicklungshilfe zu
lenken und sich auf diese Weise bei der Bevölkerung wohltuend von Amerika abzugrenzen.